Bayern ist anders. Jeder Zugereiste aus dem übrigen Deutschland muss sich erst einmal an einige typisch bayerische Eigenarten gewöhnen: Man bestellt hier ein Radler, kein Alsterwasser, und Semmeln statt Brötchen; die CDU heißt CSU und man sagt „Grüß Gott“ statt „Guten Tag“. In Bayern herrscht ein anderes Klima, hier stehen andere Häuser in einer anderen Landschaft. Und hier weht mit dem Föhn manchmal sogar ein anderer Wind.
Aber München ist nicht gleich Bayern. So regiert hier schon einmal nicht die CSU, sondern die SPD. Und nach bierbäuchigen Ur-Einwohnern in Lederhosen muss man in der Isar-Metropole lange suchen. Nur zum Oktoberfest geht es hier richtig bayerisch zu. Ansonsten ist München eine weltoffene, moderne Insel im traditionsverliebten Bayern. Eine multikulturelle Millionenstadt mit einem Ausländeranteil von rund 28 Prozent. Und wie ein überdimensionales Herz saugt München pro Jahr etwa 120 000 Neubürger aus der ganzen Welt ein und stößt in derselben Zeit circa 100 000 Abwanderer wieder aus. Nachdem die Einwohnerzahl seit den 1970er Jahren auf einem konstanten Niveau von 1,3 Millionen lag, zählt die bayerische Metropole mittlerweile rekordverdächtige 1,55 Millionen Einwohner.
Weil München die anderen deutschen Großstädte in Sachen Wirtschaftslage Jahr für Jahr hinter sich lässt und nicht zuletzt auch wegen des beeindruckenden Baby-Booms, wird dem Großraum München ein weiteres Bevölkerungswachstum vorausgesagt. Unabhängig von der Bevölkerungsentwicklung spricht man seit Jahren gerne von der „Boomtown München“. Denn in der Stadt herrscht eine dauerhafte Aufbruchstimmung. Für viele Firmen ist München ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Und ständig wird irgendwo ein neues Großprojekt angeschoben. Also, lieber „Zuagroaster“: Was München ausmacht, sind unter anderem Sie selbst. Betreten Sie Ihre neue Heimat und bringen Sie ein Stück Welt von draußen mit. Aber vergessen Sie nicht, beim Bäcker Semmeln statt Brötchen zu bestellen. So viel Bayern ist geblieben.