Die schönsten Biergärten in und um München

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Sobald muntere Vögel ihre Frühlingslieder zwitschern, die Temperaturen steigen, die ersten Knospen sprießen und sich die Starkbierzeit dem Ende zuneigt, wird es endlich wieder Zeit für die Biergartensaison, die in Bayern je nach Wetterlage von April bis Oktober geht. Dann wird unter mächtigen Baumkronen in bierseeliger Gesellschaft und dem ein oder anderen Steckerlfisch oder Hendl die Gemütlichkeit genossen.

Dann sitzen die Menschen auf langen Holzbänken unter ur­alten Kastanien und erhebt einer seinen Maßkrug, so tun es ihm alle anderen am Tisch gleich. Erst wenn alle Gläser zum Anstoßen klirrend zueinandergefunden haben, darf das goldene Nass die ausgetrocknete Kehle hinuntergespült werden. Dieses Ritual wiederholt sich an einem lauen Sommerabend mehrmals in den rund 100 Biergärten in und um München. Dabei macht man so manche nette Biergartenbekanntschaft und führt hochphilosophische Gespräche bis zum letzten Tropfen.

Zu verdanken haben wir diese Biergartenkultur der bayer­ischen Brauordnung von 1539. Diese verbot das Bierbrauen im Sommer wegen Brandgefahr. Um im Hochsommer nicht auf dem Trockenen zu sitzen, lagerten die Brauer das Bier in Kellern, über die sie zur Kühlung schattenspendende Kastanien pflanzten. Das war die Geburtsstunde der Biergärten. Ebenfalls gesetzliche Regelung war es, dass in diesen Gärten nur Getränke verkauft werden durften. So entstand eine weitere, bis heute gültige Kultur: Ein jeder darf seine eigene Brotzeit mit in den Biergarten bringen.

Besonders beliebt für diese Art des Picknicks ist der Hirschgarten, denn in Münchens größtem Biergarten sind garantiert immer ein paar Plätze frei. Auch im zweitgrößten Biergarten Münchens am Chinesischen Turm, mitten im Englischen Garten, findet man immer eine Sitzgelegenheit. Enger wird es da schon im Augustinerkeller am Hauptbahnhof. Die bestechend zentrale Lage des typischsten aller Biergärten lockt an einem sonnigen Tag meist bis zu 5 000 durstige Gemüter an. Außerdem gibt es hier das beliebteste Bier der ganzen Stadt: Augustiner. Viele der Münchner Biergärten sind zudem beliebte Rad-Ausflugsziele entlang der Isar wie beispielsweise die Waldwirtschaft, die Menterschwaige oder der Aumeister am Rande des Englischen Gartens.

Die Münchner Biergärten im Überblick

Wissenswertes rund um’s Bier

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Die Entstehung des Bieres haben wir dem Zufall zu verdanken, genauer gesagt stehengelassenem Brotteig, an dem man zufällig den Gärvorgang wahrnahm. Die Anfänge reichen bis in die Antike zurück, wo die Sumerer schon im 4. Jahrtausend v. Chr. zwischen Euphrat und Tigris brauten. Auch die Ägypter machten sich mit ungebackenem Brotteig ans Werk. Die Griechen verwendeten den Gerstensud zu heilenden Zwecken und sogar Cäsar soll seine Truppen mit nahrhaftem Bier gestärkt haben, obwohl der "barbarische" Trunk bei den weinliebenden Römern weniger geschätzt wurde.

Der älteste Nachweis der deutschen Bierherstellung sind die Bieramphoren, die man 800 v. Chr. in der Nähe von Kulmbach fand. Die älteste, noch bestehende gewerbliche Brauerei ist Weihenstephan – ihr wurde 1040 das Brau- und Schankrecht verliehen. Wichtig für die Entwicklung der Braukunst waren die Klöster in München. Die Augustiner Mönche brauten im 14. Jahrhundert frei nach dem Motto: "Liquida non frangunt ienum" (Flüssiges bricht das Fasten nicht). Aufgrund der harten Arbeit und der oft kargen Mahlzeiten besonders zur Fastenzeit galt Bier als flüssige Nahrung und täglich waren bis zu fünf Maß erlaubt! Das Gelingen eines Suds schien damals willkürlich, da man erst durch Louis Pasteur von den Hefebakterien erfuhr und sie dann gezielt einsetzen konnte. Der Brauvorgang war deshalb eine mysthische Angelegenheit, die Aberglauben und Beschwörungen beinhaltete.